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Dokumente, Quellen, Forschung, Links, Ausstellung

Dokumente und QuellenArchiveForschung und ProjekteLinksWanderausstellung
Historisches Forschungsinteresse stößt in der Naturschutzgeschichte auf eine problematische Quellenlage. Öffentliche Überlieferungen allein bieten kein ausreichendes Fundament. Die breite soziale Bewegung des Naturschutzes spiegelt sich wider in Vereinsarchiven, Nachlässen der ehrenamtlich aktiven Naturschützerinnen und Naturschützer, Briefwechseln und auch in Dokumenten eines künstlerischen oder literarischen Schaffens.

Historisches Kartenmaterial ist notwendig, um die Aktivitäten des Naturschutzes verorten und interpretieren zu können. Überlieferte Planwerke der Raum- und Umweltplanung geben Auskunft über den Umgang mit Naturschutzzielen im öffentlichen Planungsgeschehen.

Das Netzwerk Naturschutzgeschichte Oldenburger Land hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Zugang zu regionalspezifischem Quellenmaterial und Dokumenten zu verbessern und in dieser Plattform des Internets zu bündeln. Dazu gehört die Erstellung einer Übersicht vorhandener Fundorte, aber auch das aktive Bemühen um weiteres Archivmaterial.

Tagungen und Vorträge werden dokumentiert; wissenschaftliche Arbeiten zur Geschichte des Natur- und Umweltschutzes im Oldenburger Land werden vorgestellt.

Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Oldenburg

Historisches Forschen ist ohne ausreichendes Quellenmaterial nicht möglich. Der Naturschutz war und ist seit seiner Entstehung im 19. Jahrhundert eine staatliche Aufgabe; zugleich aber ist er in hohem Maße getragen von Personen, Vereinen und Initiativen aus weiten Teilen der Gesellschaft. Der Naturschutz gilt als eine der vielen sozialen Bewegungen, die um die Wende zum 20. Jahrhundert entstanden. Forschungen zur Geschichte des Naturschutzes benötigen die Überlieferungen aus den staatlichen und kommunalen Verwaltungen oder Institutionen. Aber ebenso wichtig sind Quellen wie private Nachlässe oder Vereinsarchive.
Das Netzwerk Naturschutzgeschichte hat es sich zur Aufgabe gemacht, Quellenmaterial jenseits der öffentlichen Überlieferungen zu gewinnen und jedermann zugänglich zu machen. Der richtige Ort für die dauerhafte Aufbewahrung und Nutzbarmachung sind professionell geführte Archive. Das Netzwerk ist deshalb darum bemüht, geeignetes Material aus der Region dem Staatsarchiv Oldenburg zu übergeben. Über die Online-Datenbanken können die Quellen recherchiert und im Benutzerraum eingesehen werden.

Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Oldenburg

Folgende Bestände wurden von Mitgliedern des Netzwerkes Naturschutzgeschichte an das Staatsarchiv gegeben:

Titel Laufzeit Bestellnummer StaOl Inhalte  Ansprechpartner 
Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Oldenburg (OAO)  1921-1961 Kleine deponierte Vereinsarchive; 
Dep 110, Akz 2011 / 017, Nr. 1 bis 15 
Berichte über Vogelbeobachtungen Jörg Grützmann

Archiv der Stiftung Naturschutzgeschichte

Die Stiftung Naturschutzgeschichte➚ führt an ihrem Sitz auf der Drachenburg in Königswinter (bei Bonn) ein Archiv zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland. Das Archiv ist für jedermann nach vorheriger Anmeldung zugänglich und die Bestände können vor Ort benutzt werden. Die Stiftung will damit insbesondere Überlieferungen aus dem privaten Bereich und von bürgerschaftlichen Organisationen bewahren. Die übernommenen Unterlagen werden nach archivfachlichen Kriterien bearbeitet. Dazu gehört auch die Erstellung von elektronischen Findbüchern. Eigentümer- und Urheberrechte werden in Verträgen abgesichert.

Aus dem Oldenburger Land liegt ein Teil-Nachlaß von Dr. Wolfgang Hartung (1907 bis 1995) im Archiv der Stiftung. Hartung leitete von 1945 bis zu seiner Pensionierung 1972 das Staatliche Museum für Naturkunde und Vorgeschichte (das heutige Landesmuseum Natur und Mensch). Er gehörte zu den Protagonisten des Naturschutzes in dieser Zeit und engagierte sich u.a. als Bezirksbeauftragter für Naturschutz im Regierungsbezirk Oldenburg. Das Findbuch zum Bestand Hartung ist veröffentlicht und kann online eingesehen werden unter: stiftung-naturschutzgeschichte-bibliothek.faust-iserver.de➚.

Das Archiv der Stiftung Naturschutzgeschichte umfasst derzeit etwa 55 Bestände.

Veröffentlichungen zum Thema

Carola Becker (Hg.): Begeisterung für die Vielfalt der Natur. Naturkunde als Fundament des Naturschutzes – historische Facetten im Wirkungsfeld des Landesmuseums Natur und Mensch (Oldenburg). Oldenburg: Isensee, 2014.

Peter Janiesch (Hg): Wilhelm Meyer (1867 -1953) unter der Botanische Garten zu Oldenburg – Naturkunde und Naturschutz als Lebensaufgabe. Oldenburg: Isensee, 2020.

Carola Becker (Hg): Naturschutz im Oldenburger Land – Einblicke in seine Geschichte. Oldenburg: Isensee, 2022.

Regionale Naturschutzgeschichte

Im Bundesland Brandenburg widmet sich seit 2003 ein Arbeitskreis der Traditionsbildung und Erforschung des Naturschutzes in Berlin-Brandenburg. Sitz des Arbeitskreises ist das Haus der Natur➚ in Potsdam.

Forschungsinstitutionen

Im Jahr 1991 gründeten Umweltfachleute aus der ehemaligen DDR und Berlin (West) das Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung e.V. (IUGR). Mit dem Studienarchiv Umweltgeschichte beherbergt das IUGR die bundesweit umfangreichste Sammlung zur Geschichte des Natur- und Umweltschutzes in der DDR und den neuen Bundesländern. Seit 2001 ist die Hochschule Neubrandenburg Sitz des An-Instituts IUGR e.V.

Stiftung Naturschutzgeschichte

Am 5. Dezember 1996 gründeten die Länder Nordrhein-Westfalen und Brandenburg sowie die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege die Stiftung Naturschutzgeschichte➚. In einer Feierstunde blickt die Stiftung am 24. August 2022 auf diese 25 Jahre zurück.

Projekte

Am Rachel Carson Center for Environment and Society in München entstand ein Projekt Ökologische Erinnerungsorte. Ausgewählte historische Ereignisse bieten Einblicke in die lange Geschichte von Umweltschutz und Umweltpolitik in Deutschland. In den aktuellen Umweltdebatten lebt die Vergangenheit weiter: Umwelt und Erinnerung➚.

Wanderausstellung “Begeisterung für die Vielfalt der Natur”

Die Ausstellung bietet einen historischen Streifzug durch die Entwicklung des naturkundlichen Forschens im Land Oldenburg und skizziert wichtige Linien der Entstehung des Naturschutzgedankens in diesem ländlich geprägten Raum. Im Mittelpunkt stehen Biografien von 19 herausragenden Naturkundlern, die sich – jeder in seiner Zeit – auch für die Erhaltung der Natur eingesetzt haben.

Die ausgewählten Persönlichkeiten spannen einen Bogen vom 18. Jahrhundert bis heute. Ihre naturkundlichen Forschungen haben wesentlich zum Aufbau der botanischen und faunistischen Sammlungen im Landesmuseum Natur und Mensch (Oldenburg) beigetragen.

Diese Bestände dokumentieren die regionale Artenvielfalt der vergangenen 200 Jahre. Zugleich belegen die Lebenswege der Sammler, von welchen Motiven und Strategien der regionale Naturschutz bestimmt war und ist und welchen Arten und Biotopen das besondere Interesse galt.

Der Lokalsender “Oldenburg 1” stellt in seiner Serie “Türen auf…” die Ausstellung vor. Der 35-minütige Film wurde im Schlauen Haus gedreht und kann in der Mediathek angesehen werden (Sendung vom 18.5.2015).

Die Ausstellung wurde zwischen 2015 und 2018 in allen Landkreisen des Oldenburger Landes gezeigt, sowie im Botanischen Garten und im Landesarchiv Niedersachsen – Standort Oldenburg. Die Präsentation war jeweils begleitet von Führungen, Vorträgen und Exkursionen.

Das Ausstellungsprojekt wurde gefördert von der Barthel-Stiftung in Varel, der EWE-Stiftung sowie der Landessparkasse zu Oldenburg. Die Ausstellungskonzeption lag in den Händen der Museumsberaterin Etta Bengen (Oldenburg).

Auch in Zukunft kann die Ausstellung ganz oder teilweise gezeigt werden. Ansprechpartner ist Werner Wichmann, Untere Naturschutzbehörde, Stadt Oldenburg.

Flyer zur Wanderausstellung

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