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Historischer Orgelbau im Oldenburger Land

Die norddeutsche historische OrgelOrgelbauer im Oldenburger LandHistorische Orgeln im Oldenburger LandLiteratur
Es geht an keinem Organisten oder Orgelinteressierten vorüber: die norddeutsche historische Orgel übt ihre Faszination bis heute aus und besticht durch ihren scharfen, kräftigen und obertonreichen Klang. Dabei spielt das Oldenburger Land eine bedeutende Rolle, denn es hat eine Vielzahl solcher Orgeln – mehrere sind weitestgehend original erhalten – und ist Wiege eines international bekannten und geschätzten Orgelbaumeisters: Arp Schnitger.

Besonders im 17. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts prägten nicht nur er, sondern auch seine Zeitgenossen den Orgelbau. Schon zu vorreformatorischer Zeit um 1500 fanden immer mehr Orgeln Einzug in die Kirchen. Und das betraf bei weitem nicht nur die Städte: das Besondere an der norddeutschen Orgellandschaft ist ihre frühe und gleichzeitig breite Ausdehnung gerade in den Dorfkirchen. Die Kirchengemeinden leisteten sich den teuren Luxus einer Orgel und bezahlten die Organisten größtenteils außerordentlich gut. Die Organistengehälter stiegen im späten 16. Jahrhundert derart an, dass manche Organisten besser verdienten als ihr Pastor. Dies spiegelt die Wertschätzung der Orgelmusik für die Gemeinde wider.

Zu einer Blüte gelangte der norddeutsche Orgelbau unter Schnitger und seinen Zeitgenossen. Die Instrumente wurden größer, die Mechanik vervollkommnet, die Materialien verfeinert, Klänge stärker differenziert. Im Folgenden finden sich nähere Informationen zu den Orgelbauern, die im Oldenburger Land tätig waren und deren Spuren in erhaltenen Instrumenten bis heute sichtbar sind. Es sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Orgeln nicht in ihrem Originalzustand erhalten sind bzw. schlichtweg keine Informationen zu weiteren Orgelbauern überliefert wurden. Die Auflistung kann somit lediglich einen Bruchteil der einstigen Orgellandschaft und ihrer Erbauer darstellen.

Autor: Carina Lasch Lind

Die Christian-Vater-Orgel in der St.-Johannes-Kirche in Wiefelstede ist ein Beispiel einer gut erhaltenen und restaurierten Orgel im Oldenburger Land. Einen geographisch orientierten und guten Überblick bietet die Webseite von Nomine – Norddeutsche Orgelmusikkultur in Niedersachsen und Europa – unter http://www.nomine.net/Orgeln-Oldenburg➚.
Fock, Gustav: Arp Schnitger und seine Schule. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord- und Ostseeküstengebiet, Kassel u.a. 1974. Kaufmann, Walter: Die Orgeln des alten Herzogtums Oldenburg. Nordoldenburgische Orgeltopographie (Oldenburger Forschungen Heft 15), Oldenburg 1962. Küster, Konrad: Musik am Deich: 500 Jahre Orgelkultur in den Marschen, in: Gemeinde Jork (Hg.), Jahrbuch des Altländer Archivs 2011, S. 7-31. Müller, Christian: Die Geschichte der Johann Dietrich Busch-Orgel in der Trinitatiskirche zu Jade, Jade 1999. Pape, Uwe: Grundsätze der Dispositionsgestaltung des Orgelbauers Christian Vater, in: Archiv für Musikwissenschaft 22/4, 1965, S. 294-301. Schild, Fritz: Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln der Evanglisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg (Beiträge zur Orgelkultur in Nordeuropa 6), Wilhelmshaven 2008.