Zum Unterschied „Plattdeutsch“ und „Niederdeutsch“
Das Niederdeutsche besitzt, im Gegensatz zum Hochdeutschen, keine Einheitsform und zeichnet sich dadurch aus, dass die Sprache ausschließlich aus unterschiedlichen sprachlichen Dialektvarianten besteht. Die heute gebräuchliche Eigenbezeichnung „Plattdeutsch“ stammt ursprünglich aus einer Bibelübersetzung des 16. Jahrhunderts, welche im „goede platten duytsche“ verfasst war. „Platt“ bedeutet hier „klar“, „verständlich“ im Gegensatz zum Lateinischen, welches der Bevölkerung weniger geläufig (verständlich) war. Die Minderheitensprache Saterfriesisch ist, genau wie die Regionalsprache Niederdeutsch, eine eigenständige Sprache im Oldenburger Land. Saterfriesisch als letzte Varietät der ausgestorbenen ostfriesischen Sprache wird ausschließlich in der Gemeinde Saterland (Seelterlound) im Landkreis Cloppenburg gesprochen. In Schleswig-Holstein (Nord-Friesisch) und in den Niederlanden (West-Friesisch) hat sich die friesische Sprache auch noch erhalten können. Das Wangerooger Friesisch ist bereits Anfang der 1950er Jahre ausgestorben. Die Uni Münster hat eine ausführliche Darstellung der niederdeutschen Dialekte auf ihrer Webseite➚. Wer einmal Saterfriesisch hören möchte, kann beispielsweise den Film „Do Faane von de Seelterlound“➚ ansehen. Er ist auf Saterfriesisch mit Hochdeutschen Untertiteln. Es gibt auch Filme mit der kürzlich verstorbenen satefriesischen Autorin Gretchen Grosser, die z.B. das Zählen auf Saterfriesisch➚ lehrt.
Shownotes
- Der deutsche Arzt, Sanitätsoffizier und Schriftsteller Jonas Goldschmidt➚ (1806-1900) aus Oldenburg. Auch im Biographischen Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg (PDF, 331 KB).
- Die beiden niederdeutschen Schriftsteller Klaus Johann Groth (1819 -1899) und Fritz Reuter (1810 – 1874)➚, die als Begründer der neueren niederdeutschen Literatur gelten. Publikation: „Reuter und das Plattdeutsche“➚.
- Die Europäische Charta der Regional-und Minderheitensprachen➚, welche sechs Sprachen als Minderheitensprache besonders schützt: Dänisch, Niedersorbisch, Obersorbisch, Romanes, und eben Nordfriesisch und Saterfriesisch.
- Der Runderlass➚ der Landesschulbehörde Niedersachsen „Die Region und die Sprachen Niederdeutsch und Saterfriesisch im Unterricht“.
- Das niederdeutsche Theater➚ … das übrigens UNESCO-Weltkulturerbe➚ ist!
- Das „Kultusministerium“ – Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK➚).
- Die neue Stelle eines Beauftragten für Saterfriesisch: Diese wird gerade geschaffen mit Dienstsitz in der Gemeinde Saterland in Ramsloh. Arbeitgeber ist die Oldenburgische Landschaft. Der Beauftragte wird zum Jahresende 2020 seine Stelle antreten.
- Der Musikwettbewerb „Plattsounds“.
- Das „PLATTart – Festival für neue niederdeutsche Kultur“.
- Das „Dreisprachenland“. Dazu ein Beitrag von Marrocn C. Ford im Uni-“Einblicke”➚.
- Das Magazin Kulturland Oldenburg.
- Die akademische Weiterbildung Musealog➚.
- Das Schlossmuseum Jever … und die Keramik-Ausstellung „Jeverland in Ton gebrannt“➚ 2015.
- Der Plattdeutsche Lehrpfad➚ in Zetel … beim Schulmuseum Bohlenbergerfeld➚.
- Plattdeutsch in der Pflege.
- Wat is en Winnewupp? oder een Katteker?➚.
- „Dat is nie nich to laat en Spraak to lernen!“ – zum Beispiel online➚ oder an einer VHS➚.
- Platt is cool.
- Die Arbeitsgemeinschaft Niederdeutsch.
- Andere Landschaftsverbände➚.
- Der schleswig-holsteinische Begriff für „Frosch“➚.
- Die verschiedenen niederdeutschen Dialekte➚.
- Immersions➚unterricht
- Der plattdeutsch/saterfriesische Lesewettbewerb – Lääswettstriet.
