Professor Uwe Meiners zum neuen Landschaftspräsidenten gewählt
81. Landschaftsversammlung der Oldenburgischen Landschaft in Oldenburg – Minister Björn Thümler hielt Gastrede – Förderpreis für Kulturakteure und Naturschützer
Oldenburg. Neuer Präsident der Oldenburgischen Landschaft ist Professor Uwe Meiners. Auf ihrer 81. Landschaftsversammlung wählten Mitglieder und Delegierte den langjährigen Direktor des Museumsdorfs Cloppenburg in dieses Amt. Damit steht erstmals ein Wissenschaftler an der Spitze der Körperschaft, die für die kulturellen und historischen Belange und den Naturschutz im Bereich des ehemaligen Landes Oldenburg eintritt. Meiners folgt damit auf Thomas Kossendey, der sein Amt zwei Jahre vor Ablauf seiner zweiten Amtsperiode zur Verfügung gestellt hatte. In Anerkennung seiner Verdienste verlieh die Landschaftsversammlung Kossendey die Ehrenmitgliedschaft in der Oldenburgischen Landschaft.
In seiner Rede blickte der scheidende Landschaftspräsident noch einmal auf das vergangene Jahr zurück. Besonders hob er die Wichtigkeit der Kulturarbeit hervor: „Gerade Kultur kann es schaffen, grundlegende Übereinkünfte im sozialen und im menschlichen Miteinander zu begründen. Denn: Kulturarbeit trägt meines Erachtens auch ganz wesentlich zur Immunisierung gegen Engherzigkeit und Intoleranz bei“, so Kossendey.
Förderpreis 2019
Im öffentlichen Teil der Landschaftsversammlung erhielten die landwirtschaftlichen Vereine Lastrup/Hemmelte/Kneheim (Kooperationsgemeinschaft) und die Theatergruppe Eigen:Regie e.V. aus Friesoythe den mit jeweils 1.000 Euro dotierten Förderpreis der Oldenburgischen Landschaft.
Die landwirtschaftlichen Vereine Lastrup, Hemmelte, Kneheim setzen sich als Kooperationsgemeinschaft für den Naturschutz ein. Durch die Anlegung von Blühstreifen in der Gemeinde Lastrup schaffen sie bessere Lebensbedingungen für Insekten und Niederwild. Gleichzeitig wird die Landschaft durch die Anlage der Blühstreifen abwechslungsreicher. Es sind vor allem die Junglandwirte, die sich hier engagieren und mit ihrem Einsatz auch zur Imageverbesserung der Region beitragen.
Die Theatergruppe Eigen:Regie e.V. gibt es seit 2012 und ist seit 2014 gemeinnütziger eingetragener Verein. Gegründet haben die Gruppe junge Schauspieler, die nach dem Abitur am Albertus-Magnus-Gymnasium Friesoythe weiter Theater spielen wollten. Sie haben sich dabei mit anderen Schauspielern aus der Region zusammengetan. Die Theatergruppe möchte ein regionales Theaterangebot im Friesoyther Raum machen und wendet sich dabei vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene.
Die Oldenburgische Landschaft vergibt ihren Förderpreis „an Nachwuchskräfte, die mit beachtlichen Leistungen auf einem Gebiet aus dem Aufgabenbereich landschaftlicher Arbeit hervorgetreten sind.“ Hierzu gehören Traditionspflege, Kulturförderung und Naturschutz. Beide ausgezeichneten Vereine haben in diesen Bereichen Hervorragendes geleistet.
Uraufführung
In diesem Jahr ist es 175 Jahre her, dass Großherzogin Cäcilie von Oldenburg verstorben ist. Cäcilie von Oldenburg war die Komponistin des Oldenburg-Liedes. Aus diesem Anlass hat die Oldenburgische Landschaft ein modernes Arrangement des Liedes in Auftrag gegeben, das Thomas Stanko ins Werk setzte. Die Uraufführung des Neuarrangements erfolgte jetzt auf der Landschaftsversammlung: Unter Leitung von Stanko brachte die Bigband der Gymnasien des Landkreises Cloppenburg „JazzSelection“ das Oldenburg-Lied in ganz neuem Gewand zu Gehör. Gleichzeitig war dies auch der erste öffentliche Auftritt der Bigband, den die Anwesenden mit stehendem Applaus belohnten.
Wahlen
Im Rahmen der sich anschließenden Mitgliederversammlung wählte die Landschaftsversammlung Professor Uwe Meiners zum neuen Landschaftspräsidenten sowie Benno Schulz aus Oldenburg zum Vertreter der Einzelmitglieder und Reinhard Lanfer als Vertreter des Landkreises Cloppenburg in den Vorstand der Oldenburgischen Landschaft. Geert Stadtlander, Leiter des Stabsbereichs Vorstand der LzO, berief die Landschaftsversammlung in den Beirat der Oldenburgischen Landschaft. Alle Wahlen erfolgten einstimmig.
Ministerrede
Zum Abschluss der Landschaftsversammlung sprach der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler. Er hob die Bedeutung der Landschaften und Landschaftsverbände in Niedersachsen für die regionale Kulturarbeit hervor. Dabei betonte er, dass Kultur keine freiwillige Leistung sei, sondern eine Pflichtaufgabe. „Kultur ist das, was uns verbindet, egal woher wir kommen“, so Thümler. Er forderte nachdrücklich, sich aus der Kultur heraus allen Extremen entgegenzustellen. Schließlich dankte er Kossendey sehr herzlich für dessen geleistete Arbeit und wünschte Meiners viel Glück und viel Erfolg für dessen neue Tätigkeit.